Rezensionen

Schattens Bewertung 03 05 Sterne.png

Vor einem Jahr wurde Adam Drake angeklagt Gelder bei einem Bauprojekt unterschlagen zu haben und auch wenn er nicht vor Gericht kam, da die Beweislast zu gering war, wurde er fristlos gekündigt und hat seinen guten Ruf verloren.
Doch nun will er sich endgültig rehabilitieren, weswegen er seinem Hauptverdächtigen auf dessen Boot auflauert. Pech nur, das stattdessen seine Verlobte Marnie Montgomery, Tochter von Adams ehemaligen Chef und somit auch Erbin der Montgomery-Hotelkette, sich auf das Boot flüchtet. Diese hat nämlich nun endgültig die Nase voll von der Bevormundung durch ihren Vater, weswegen sie nicht nur den Job bei ihm kündigt, sondern auch nicht mehr den Verlobung aufrecht erhalten will die sowieso nur wegen ihm besteht.
Darum ist sie nicht gerade erfreut, als sie auf einmal noch so einem Alpha-Männchen gegenüber steht, obwohl sie nun ihr neues Leben ohne Bevormundung beginnen will.

Trotz allem fühlt sie sich unwiderstehlich von Adam angezogen. Doch meint er es wirklich ernst oder will er sie nur als Mittel zur Rache benutzen?

Als jemand der Lisa Jackson Erfolgsthriller „Ewig sollst du schlafen“ wirklich zum Schlafen fand, war ich skeptisch wie ich dieses Frühwerk der Autorin empfinden würde und ob ich endgültig die Autorin abhaken werde. Und selbst jetzt nach einigen Tagen kann ich die Frage immer noch nicht beantworten.

Der Schreibstil ist sehr schön fließend und man merkt kaum wie die Seiten dahin fließen. Leider ist der Plot nicht sehr besonders, sondern erinnert eher an die Geschichte eines dünnen Tiffany-Heftes. Es fehlt die gewisse Tiefe bzw. ein paar weitere Erläuterungen.

Dieser Mangel an Informationen fällt auch bei den Charakteren auf. Ist Marnie anfangs total auf Adams Seite und verteidigt ihn vor ihrem Vater, dreht sie sich um 180 Grad als sie ihn plötzlich wieder persönlich trifft. Und für diesen Wandel hat sie zu dem so einen haarsträubenden Grund, dass ich nur mit dem Kopf wackeln konnte. Auch später waren mir ihre Beweggründe ein wahres Rätsel.

Anders war es zum Glück bei Adam. Auch bei ihm wäre eine längere Charakterisierung gut gewesen, doch zumindest kann man seine Entscheidungen (auch bzg. Marnie) verstehen. Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass mehr Szenen mit ihm zu finden sind.

Trotzdem frage ich mich bei den beiden wirklich, warum die beiden sich ineinander verliebten. Sie kennen sich zwar seit Jahren, hatten aber immer nur wenig Kontakt und waren zudem nicht aneinander interessiert und dann treffen sie sich einmal so, nachdem er verstoßen wurde und plötzlich ohne Grund entdecken sie eine starke gegenseitige sexuelle Anziehungskraft. Das war so leider einfach unrealistisch in Szene gesetzt.

Eine mangelnde Charakterisierung ist auch bei dem „Bösewicht“ zu finden. Anfangs ist er eher eine lächerliche Figur, die man nicht ernst nehmen kann und am Ende dann der brutale Killer?
Das passt ebenfalls überhaupt nicht. Vor allem, weil das Ende alles über den Haufen warf, was man vorher über ihn erfuhr.

Gut charakterisiert fand ich dagegen Marnies Vater. Zwar ist seine Darstellung (liebender Vater und Millionär mit falschen Beratern) nicht neu, doch so passt es einfach.

Insgesamt muss ich wirklich zugeben, dass es zwar dem gesamtem Buch an Tiefe mangelt und es zudem gleichzeitig vor Klischees trotzt, aber das es trotzdem ein netter Lesespaß für zwischendurch ist. Das Buch bleibt zwar nicht ewig im Gedächtnis, aber für einen verregneten Nachmittag reicht es allemal.