Rezensionen

Nicoles Bewertung

Jude Deveraux - Ein Mann für Mom (Change of Heart) 04 05 Sterne.png

Elijah J.Harcourt ist ein äußerst intelligenter Heranwachsender. So intelligent, dass sich sämtliche Elite- Universitäten schon jetzt um ihn reißen. Elijah würde auch zu gerne an einer der Universitäten studieren, doch leider hat die Sache einen Haken. Seine Mutter, die Krankenschwester Randy- eine geschiedene, liebevolle, etwas mollige und herzensgute Frau, die ein Faible für Liebesromane hat. Zu seinem Leidwesen kann sie keiner Menschenseele einen Wunsch abschlagen und so wird sie regelmäßig, sogar von ihrem geschiedenen Ex-Mann finanziell ausgebeutet und somit für ihre Güte bestraft.

Falls Elijah also seine Studien aufnehmen möchte, braucht er nun einen guten Plan, damit seine Mutter, in Elijahs Abwesenheit nicht von anderen Menschen, vor allem jedoch ihrem Ex-Mann, Elijahs Vater ausgenutzt wird.

Wie gut, dass Elijah Freunde hat! Zusammen mit seiner Freundin Chelsea tüftelt er einen gerissenen Plan aus. Er will Randy mit einem Mann verkuppeln, der wie ein Held aus einem ihrer Liebesromane sein soll. Also gutaussehend, einsam und möglichst sehr reich. Glücklicherweise gibt es jemanden in Elijahs Bekanntenkreis, auf dem die Beschreibung passt, den Milliardär Franklin Taggert, der sich momentan in einer einsamen Hütte in den Bergen von einer Verletzung erholt.

Mit Hilfe eines der Brüder von Franklin, Michael und seiner Frau Samantha wird die ahnungslose Randy kurzerhand als Pflegerin für Franklin engagiert und mit einem Helikopter zu dem vermeintlich pflegebedürftigen Milliardär gebracht und bringt diesen mit ihrer offenen und ehrlichen Art ziemlich durcheinander... ;-)

Ich weiß, die Story klingt zu gut um wahr zu sein, sehr realistisch ist es vielleicht nicht, dass sich ein gutaussehender und überaus reicher Mann in eine durchschnittlich aussehende geschiedene Frau verliebt, doch andererseits, wenn die Geschichte gut erzählt wird, warum eigentlich nicht? Zudem macht es Spaß wieder einmal auf die verrückten aber herzlichen Taggerts zu stoßen. ;-)

Die Story handelt von Franklin Taggert. Wer schon mehrere Bücher der Autorin gelesen hat, wird wissen, dass es auch weitere Teile über Franklins Geschwister gibt, die eigentlich fast alle sehr schön sind. Es mag sein, dass ich auch vielleicht etwas voreingenommen bin in dieser Hinsicht, denn Jude Deverauxs Bücher gehören mit zu den ersten Romances, die ich gelesen habe. Trotzdem, auch nach einem weiteren Re-Reading bin ich der Meinung, dass der Schreibstil der Autorin sehr fesselnd und gut ist und selbst heute noch den Vergleich zu aktuelleren Autorinnen dieses Genres nicht scheuen braucht.

Zurück zur Story- Franklin zur Seite gestellt wurde mit Randy eine sehr bodenständige Frau, die endlich mal kein „Modepüppchen“ aus der Upper Class ist. Ich finde es immer sehr schön, in Romances auch mal auf ganz normale Menschen , mit normalen Problemen zu treffen.

Obwohl die Story zwischen Randy und dem nach außen hin wirkenden kühlen Franklin durchaus lesenswert ist, hätte ich mir doch lieber gerade für seinen Charakter ein Buch mit mehr Seitenzahlen gewünscht. So wirkt die Annäherung zwischen Randy und ihm leider etwas knapp behandelt und man kann sich als Leser nicht wirklich vorstellen, dass Franklin sich in Windeseile in sie verliebt, weil es einfach zu wenig gemeinsame Dialoge zwischen beiden gibt.

Abgesehen davon hat mich der Roman nach dem letzten Re-Reading wieder einmal wunderbar unterhalten.

Judith McNaught - Das Wunder der Liebe (Miracles) 05 Sterne.png

Teil einer Serie: Westmoreland Serie

Nach dem Tode ihrer geliebten Großmutter, bricht für Julianna Skeffington eine Welt zusammen. Ihre ehrgeizige Mutter will sie unter allen Umständen mit einem reichen Mann von Adel verheiraten. Zwar ist Juliannas Vater ein Baronet, jedoch wie viele andere Männer seines Schlages finanziell eher minderbemittelt. Und so kommt Juliannas Erbschaft, die ihr die Großmutter hinterlassen hat, in den Augen ihrer Mutter goldrichtig. Obwohl Julianna eher ein zurückgezogenes Leben als Schriftstellerin führen möchte, abgesehen davon, dass sie eine Ehe nicht für sich in Betracht zieht, ist sie gezwungen, sich in ihr Schicksal zu fügen, denn ihre Mutter duldet keinerlei Widerspruch.

Sie reisen nach London und werden aufgrund der Tatsache, dass sie mit den Westmorelands befreundet ist, zu einigen gesellschaftlichen Veranstaltungen eingeladen. Eines Abends auf einem Ball sieht Julianna ihre Mutter zusammen mit einem potentiellen Ehemann, auf sich zukommen. Panisch flüchtet sie sich in den Irrgarten und während sie abwartet bis sich ihre Mutter wieder entfernt, probiert sie ein Glas Brandy von dem sie einen leichten Schwips bekommt.

Durch den Alkohol ziemlich rührselig geworden, reift in ihr plötzlich eine wahnwitzige Idee- sie will sich ruinieren lassen, damit sie keine Anträge mehr bekommt. Doch von wem? Wer wäre dazu bereit? Sie schickt ein Stoßgebet gen Himmel und ist mehr als überrascht, als plötzlich ein Mann vor ihr steht, der dazu bereit ist- es ist Nicholas du Ville, ebenfalls ein guter alter Bekannter der Westmorelands; ein gutaussehender Mann der ihr bei der ersten gemeinsamen Begegnung vor einiger Zeit sehr arrogant und unterkühlt vorkam.

Was Julianna jedoch nicht ahnt, ist, dass Nicolas von ihr denkt, sie sei in Wirklichkeit eine erfahrene Kurtisane und deshalb ihre Bitte annimmt. Doch sie werden bei ihrem „Tete a tete“ von Juliannas Mutter überrascht, die sofort von Nicolas verlangt, dass er ihre Tochter heiratet.

Aufgebracht und überrumpelt lässt sich Nicolas darauf ein, verschwindet nach der Eheschließung jedoch umgehend und lässt die verstörte Julianna, die sich nach dem ersten gemeinsamen Kuss in ihn verliebt hat, zurück. Wird es noch eine Chance auf ein gemeinsames Liebesglück zwischen den beiden geben?

Auch die zweite Geschichte in dieser Anthologie gehört zu einer Serie und zwar um die der Westmorelands. Ich gebe zu- Judith McNaught gehört nicht wirklich zu meinen Lieblingsautorinnen, da ihre Helden mir oftmals zu dominant sind und die Heldinnen auch mal schlecht behandeln, jedoch muss man der Autorin zu Gute halten, dass ihre Romane sehr fesselnd geschrieben sind. Dieser Kurzroman gehört bezüglich der dominanten Heldenfiguren allerdings zu den rühmlichen Ausnahmen, wie ich finde.

Natürlich ist Nicholas du Ville, so wie auch die männlichen Westmorelands, ein Frauenheld. Jedoch dürft sich jede Leserin binnen kürzester Zeit zu ihm hingezogen fühlen, denn er ist ein faszinierender Charakter mit seiner unterkühlten Art, die wie man während des Lesens erfährt, nur Fassade ist.

Julianna ist dagegen eine intelligente, liebenswerte junge Frau, der es mit ihrer erfrischend ehrlichen Art langsam gelingt, zum wahren Wesen von Nicholas vorzustoßen. Wie es ihr gelingt, möchte ich natürlich an dieser Stelle nicht verraten, jedoch soviel sei gesagt- ich hatte dabei Tränen in den Augen. ;-)

„Das Wunder der Liebe“, ist eine warmherzige, unter die Haut gehende Kurzgeschichte mit einem großen Romantikfaktor, auch wenn die Liebeszenen eher angedeutet werden. Nicht nur Fans der „Westmoreland-Reihe“ zu empfehlen.

Jill Barnett - Daniel und der Engel (Daniel and the Angel) 05 Sterne.png

Als Engel im Himmel hat man es manchmal schwer- das muss auch Lillian feststellen, als sie eines Tages, bei dem Versuch ein Wunder zu bewirken, die Himmelspforte zerstört. Petrus ist „not amused“ als er davon erfährt und schickt die tollpatschige Lillian in einem menschlichen, weiblichen Körper, äußerst verärgert auf ewig zurück zur Erde.

Dort fällt sie dem Geschäftsmann Daniel direkt vor die Kutsche. Er bringt die leicht verletzte Lillian in sein Haus. Während einer ersten Unterredung muss der introvertierte und zynische Daniel schnell feststellen, dass Lillian völlig anders ist, als die Frauen, die er bisher kennen gelernt hat. Und sie gibt ihm reichlich Nahrung zum Nachdenken. Glaubte er bislang, alle Menschen wären käuflich und alle Vergnügungen hätten ihren Preis, belehrt ihn Lillian schnell eines Besseren. Hals über Kopf verliebt er sich in sie, doch Lillian weist ihn zunächst ab, da sie denkt, Daniel wäre zu materialistisch eingestellt.

Doch nach und nach lernt sie ihn besser kennen und als sie endlich den Grund für seinen Hang zum materialistischen Denken herausfindet, fliegt ihm ihr Herz ebenfalls zu. Aber die Sache hat einen Haken! Petrus hat ihr verziehen und will ihr noch eine Chance geben. Wie kann Lillian jedoch in den Himmel zurückkehren, wenn auf der Erde der einsame Daniel auf sie wartet?

Ich habe von Jill Barnett bereits drei andere, längere historische Liebesromane gelesen, die mir schon sehr gut gefallen haben. Doch diese Kurzgeschichte gefällt mir noch einen kleinen Tick besser. Lillian ist eine zwar tollpatschige, aber liebenswerte Chaotin mit dem Herz am rechten Fleck die stets bemüht ist, Gutes zu tun, jedoch durch ihren Hang zur Abenteuerlust immer wieder bei Petrus ins Fettnäpfchen tritt.

Ihre Bemühungen dem nüchternen Geschäftsmann Daniel klar zu machen, was im Leben wirklich zählt und ihm wahre Werte zu vermitteln, sind rührend von der Autorin in die Geschichte eingeflochten worden, ohne gleich zu übertrieben zu wirken. Zudem spielt dieser Roman in der Weihnachtszeit, was einen passenden Rahmen für diese ans Herz gehende Liebesgeschichte bietet.

Sonst habe ich immer leichte Probleme mit Romanen, die eingebundene Himmelssequenzen haben, weil sie oft zu albern und zu phantastisch wirken. Bei dieser Story war es jedoch nicht so. Alles fügt sich zu einem wunderbaren, beschwingten Liebesroman zusammen, der selbst in der Nichtweihnachtszeit Lesespaß bereitet.

Arnette Lamb - Geliebter Herold (Hark - The Herald) 04 Sterne.png

Randolph Macqueen weilt als Gast auf Douglas Castle, wo sich auch der englische König Edward II. von England aufhält. Was jedoch keiner ahnt, ist, dass Randolphs eigentlicher Besuch einen ganz anderen Grund hat. Sein älterer Bruder und ehemaliges Oberhaupt der Macqueens Drummond, wurde vor einiger Zeit von den Engländern gefangengenommen und nur unter der Auflage wieder freigelassen, sich niemals wieder zu seiner Familie ins Hochland zu begeben.

Drummond ist ebenfalls zu dieser Zeit dort und Randolph muss seinen Bruder unbedingt dazu überreden, ihm eine heilige Reliquie aus seinem Besitz zu übergeben, die er benötigt, wenn sich in den Highlands eine geheime Zusammenkunft von schottischen Adligen einfindet, die beratschlagen will, was zu tun ist, um den englischen König aus Schottland zu vertreiben.

Während er mit seinem Bruder spricht, beobachtet Randolph einen weiblichen Boten, der von Robert the Bruce persönlich geschickt wurde, um Edward II. Nachrichten zu senden. Dieser Bote ist überaus hübsch und sein Interesse ist gleich geweckt.

Als er kurze Zeit später eine Unterhaltung mit ihr führt, findet er zudem heraus, dass Elizabeth Gordon zudem noch mehr ist, als eine schöne Frau. Sie ist klug, gewitzt und wortgewandt. Interessiert bietet er ihr einen Wettkampf an. Sollte sie gewinnen, bekommt sie Randolphs Schiff, sollte sie verlieren verliert sie ihr Rassepferd und zudem ihre Tugend.

Wird sich der weibliche Herold, von dem man munkelt, dass er die Geliebte von Robert the Bruce ist, darauf einlassen?

Die letzte Geschichte in dieser Anthologie ist etwas schwächer als die drei Vorgängerbände.

Zwar ist Elizabeth durchaus ein interessanter weiblicher Charakter; jedoch fehlt es dem Roman leider ein wenig an Tiefgang und die Sicht und Handlungsweisen der Hauptfiguren kommen hier zu kurz.

Der historische Hintergrund der Story ist eigentlich zu umfangreich, als dass er in dieser Kurzgeschichte genug Raum zur Entfaltung findet und so kann ich eigentlich abschließend nur sagen, dass der Roman als Abschluss zwar ganz nett zu lesen ist, jedoch aus der Masse der mittelmäßigen Liebesromane leider nicht hervorsticht.

Vielleicht wäre es in diesem Fall besser gewesen, die Autorin hätte den „historischen Stoff“ und dem Heldenpärchen eine längere Romance gewidmet.