Rezensionen

Tinas Bewertung 04 05 Sterne.png

Robyn Carr zeigt in "Gemeinsam stark in Virgin River" einmal mehr auf, wie stark der Zusammenhalt dem kleinen Ort ist, dass jeder willkommen ist, und welchen Stellenwert das auch für uns, außerhalb der fiktiven Welt, haben sollte.

Noah und Ellie sind liebenswerte Figuren, die es dem Leser leicht machen, sie zu mögen. Es knistert von Anfang an gewaltig zwischen ihnen und die beiden verstehen sich sozusagen vom Fleck weg.
Noah ist kein Pfarrer so wie man es kennt, denn er hat eine lockere Art und er liebt es, mitten im Geschehen zu sein. Zudem er mehr der Typ "gut aussehender Traummann" ist, was ihn absolut unwiderstehlich macht.
Ellie, die schon vieles in ihrem Leben erlebt hat, ist eine starke, quirlig laute und bunte Frau, die man sich so gar nicht an der Seite eines Pfarrers vorstellt. Sie redet so wie ihr der Schnabel gewachsen ist, was nicht immer auf Gegenliebe stößt.

Neben anderen Figuren der Serie, spielen In diesem Teil auch Paul und Vanni Haggerty eine größere Rolle - eine die es wirklich in sich hat. Und man lernt Jo-Ellen und Nick Finch kennen, ein Ehepaar das sich nicht mehr viel zu sagen hat, aber für Ellie eine große Stütze sind.
Nicht zu vergessen Hope McCrea, die eine Kirche per ebay versteigern will und sich immer wieder gerne mal in die Belange des Ortes einmischt.

Robyn Carr erzählt gewohnt flüssig und sehr mitreißend. Zwar packt sie erneut Themen wie Depression, Kinderwunsch und Adoption in die Geschichte und die Kämpfe, die die Protagonisten mit sich auszutragen haben sind lang, aber auch intensiv und fesselnd geschrieben, so dass man sie gerne mit den Charakteren durchleidet.

Kurz gefasst: Ein attraktiver Pfarrer und eine quirlige Frau, die sein Leben und seine Arbeit durcheinander würfelt - leben und lieben in Virgin River.
Ein kurzweiliger Lesegenuss, der leider viel zu schnell ausgelesen war und mich mit der Lust auf mehr Geschichten aus Virgin River zurücklässt.

Chris' Bewertung 05 Sterne.png

Bei Ebay kann man so ziemlich alles kaufen. Selbst eine Kirche. Und eine solche hat Noah Kincaid sich zugelegt. Das ziemlich in die Jahre und heruntergekommene Gebäude steht in Virgin River. Der Theologe und Therapeut möchte in dem kleinen Kaff in den Bergen ein neues Leben beginnen und findet in Virgin River sehr schnell Anschluss. Jedoch benötigt er dringend Hilfe. Eine Assistentin muss her. Und als Ellie Baldwin auf der Bildfläche erscheint, knisterte es sofort.

Mit Noah und Ellie hat Robyn Carr zwei Protagonisten geschaffen, wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Und auf den ersten Blick scheinen sie auch überhaupt nicht zusammenzupassen. Auf der einen Seite ein Pfarrer, auf der anderen Seite eine Ex-Stripperin. Doch das war nur ein Beruf den Ellie im Laufe ihres Lebens ausgeübt hat und schnell verschwindet der oberflächliche Eindruck von Ellie. Zum Vorschein kommt eine warmherzige, humorvolle und positive Frau, der das Schicksal leider oftmals übel mitgespielt hat.

Für mich war dieses Buch schon im Original ein Highlight. Die Autorin fokussiert sich in diesem Buch wieder stark auf das Hauptpaar und lässt doch auch Platz für liebgewonnen Protas aus vergangenen Büchern. So ist und bleibt Jack irgendwie der Mittelpunkt von Virgin River, während sich Vannessa und Paul mit einem sehr großen Problem auseinandersetzen müssen.

Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, hatte ich echt Probleme mit Vanessa und ihrem Verhalten. Doch beim ReRead der Übersetzung konnte ich dann deutlich mehr Verständnis für sie aufbringen. Ellies Probleme sind ganz anderer Natur und man kann die junge Frau echt nur bewundern wie sie um ihre Kinder und gegen ihren Ex kämpft.

Beide Protas sind liebenswürdig, amüsant und erfrischend. Und doch stilisiert die Autorin sie nicht als unfehlbar und lässt ihnen ihrer Probleme, Macken und Kanten. Das ist etwas, das mir sehr gut am Stil von Robyn Carr gefällt. Zum Glück ist für Nachschub schon gesorgt und danach habe ich noch jede Menge Originale der Virgin River Reihe herumliegen.

Kurz gefasst: Ein neues Buch aus dieser Reihe ist wie ein Besuch bei lieben Freunden.