Rezensionen

Nicoles Bewertung 03 05 Sterne.png

Schon Natalie Jones Mutter litt an einer Augenerkrankung die zur Erblindung führte und auch Natalie hat diese schleichende Erkrankung von ihrer Mutter geerbt. Dennoch ist sie eine berühmte Fotografin geworden. Ausgerechnet als sie wegen neuer Photos unterwegs ist auf einem Markt, erblindet sie von einem auf den anderen Moment völlig.

Einige Zeit später ist Natalie mit ihrer neuen Lebenssituation immer noch stark überfordert. Doch als positiv denkende und taffe Frau versucht sie Tag für Tag mehr, der neuen Lage Herr zu werden. Als sie Besuch von zwei Special Agents bekommt, die den Mord an einer schwangeren Frau untersuchen, glaubt sie wegen ihrer Behinderung zunächst, dass sie ihnen keine große Hilfe sein kann. Beide Agents denken, dass Natalie auf dem Markt eine wichtige Beobachtung gemacht haben könnte. Und nur kurze Zeit später scheint sich diese Vermutung zu bewahrheiten, denn Natalie wird in ihrer Wohnung von einem Unbekannten überfallen, der sich für die gemachten Photos auf dem Markt, die sich nun auf ihrem Computer befinden interessiert und diese entwenden will.
Natalie informiert Special Agent Liam McKenzie, doch ausgerechnet auf dem Weg zum Polizeirevier wird sie vom Killer entführt. Kann sie diesem gefährlichen Mann trotz Handicap entfliehen um Liam die wichtigen Informationen weiterzugeben? Und kann es eine Chance auf eine echte Liebesbeziehung zwischen Natalie und Liam geben, obwohl Liam und Natalie in Liebesbeziehungen bereits gebrannte Kinder sind?

„Hauchnah“ von Virna DePaul, der erste Roman, den ich von der Autorin las, entpuppte sich als solider, wenn auch nicht unbedingt hochspannender Romantic Suspense Roman, in dessen Fokus die stark sehbehinderte Natalie (sie ist nur kurzzeitig ganz blind, kann später noch schemenhaft Dinge erkennen) und der knallharte Cop Liam MacKenzie stehen. Beide haben bereits Beziehungen hinter sich. Ihre verletzten Seelen machen eine schnelle Annäherung eigentlich fast unmöglich und so hat sich die Autorin dann auch dazu entschieden, beiden Hauptfiguren viel Zeit und Raum zur Entfaltung der Liebesgeschichte zu geben, so dass die Entwicklung der Love Story sehr plausibel und glaubhaft vermittelt wird.

Der Schreibstil der Autorin ist eingängig. Dazu drückt sich die Autorin sehr gut aus und auch die Dialoge der Akteure wirken natürlich. Dennoch brauchte ich viel Durchhaltevermögen dazu, den Roman zu lesen, denn nach der sehr spannenden Romanpassage in der Natalie versucht dem Killer zu entkommen, liegt der Fokus des Romans fast nur noch auf der Liebesgeschichte. Obwohl ich es interessant fand, dass die Autorin Natalies Seelenleben so beleuchtet und auch sehr verständlich rüberbringt, von welchen Ängsten und Nöten die weibliche Hauptfigur nun heimgesucht wird seitdem sie erblindete, hatte ich leider große Probleme damit, Natalie und auch Mac in mein Leserherz zu schließen, da beide ziemlich schwierige Persönlichkeiten sind. Während Macs schroffe Art mich hier und da abstieß, ging mir Natalies Unabhängigkeitswille und ihre Unbelehrbarkeit, durch die sie sich mehrfach in große Gefahr begibt, irgendwann auf die Nerven.

Kurz gefasst: Solider, wenn auch nicht hochspannender Romantic Suspense, der mich leider nicht ganz mitreißen konnte.