Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Alys ist die zweite zukünftige Braut, die auf die Insel Nightfall kommt, um das Schicksal einer der 8 Zwillingsbrüder zu erfüllen. In Alys Fall ist es Wolfer, der Gestaltwandler-Magier, den sie schon seit ihren gemeinsamen Spielen der Kindheit liebt.

Im Gepäck bringt sie aber auch Probleme mit auf die Insel, deren Lösung für das Überleben der Brüder und nun auch der 2 Frauen der Insel unerlässlich sind. Und so ergibt sich die 2. Strophe des Schicksal-Liedes der Brüder.

In „Der Kuss des Wolfes“ geht es praktisch von Anfang an um Sex. So wird dem doch ein wenig überraschten Leser im 2. Kapitel bereits eine Voyeur-Szene geboten, die darin mündet, dass sich die bis dato jungfräuliche Alys Tipps und Tricks bei einer Schankdirne holt, die sie – und damit ist sich Alys sicher - gerne an und mit Wolfer ausprobieren möchte.

Nun kann man sich als Leser in etwa denken, wie überrumpelt der armen Wolfer sein muss, wenn nach Jahren seine kindliche und ein wenig scheue Spielkameradin, als Sexbombe vor ihm steht und ihn nur zu gerne nach allen Regeln der Kunst verführen möchte.

Dass dem Guten die Zunge auf den Boden hängt, kann man sich als Leser recht gut ausmalen ;-), vor allem aber, weil die Autorin es echt versteht das alles gekonnt und höchst amüsant in Szene zu setzen.

Obwohl das Buch zum großen Teil davon handelt, wie Alys in Liebesdingen unterrichtet und angelernt wird - es gibt also jede Menge erotische Szenen - so vollbringt Jean Johnson doch auch das Wunder nebenbei noch eine fantastische Geschichte zu erzählen.

In diesem Teil erfährt der Leser mehr über die Welt von Katan, das dem Leser als ein um Magie erweitertes 19. Jahrhundert vorgestellt wird. Die Autorin führt ihre Leser von leichter Hand durch eine wundervoll detailreiche und dabei sehr anschaulich beschrieben Fantasywelt.
Da fügen sich selbst die kaum auszusprechenden Namen der katanischen Tierwelt, wie z.B. die der Makkadadakas, harmonisch ins Bild ein. ;-)
Ein weiterer, für mich als Leser, toller Pluspunkt ist, dass die Brüder auf ziemlich kleinem Raum gemeinsam fest sitzen. Ganz nach meinem Geschmack muss ich so auf keine der Figuren - von Dominor einmal abgesehen, der im 1. Teil entführt wurde - verzichten, sondern kann nach wie vor an dem Leben aller restlichen Brüder teilhaben.

Kurz gefasst: Reichlich Fantasyelemente und eine gute Prise „Liebesroman“ machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis.