Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Eigentlich hatte sich Jessica Stanton in ihrem Leben gut eingerichtet, dann jedoch erbt die enorme Summe, die ihr Vater ihr hinterlassen hat und gerät damit in ernsthafte Gefahr. Denn ihr von Grund auf böser Stiefbruder Colin, ist leider nicht in Indien gefallen, sondern auf dem Weg zurück nach London und ebenfalls hinter dem Geld her.

Da Geld für Jessica noch nie von Bedeutung war, sie jedoch Schutz braucht, wendet sie sich an den Mann, der ihr das bieten kann, Simon Westland, Earl of Northcote.

Simon steht nicht nur unter Verdacht bei Tod seines Vaters die Hand im Spiel gehabt zu haben, sondern auch noch vor den finanziellen Trümmern, die ihm sein Vater von seinem Erbe hinterlassen hat. Er braucht dringend Geld. Aber keine Ehefrau; von so einer Idee hat er die Nase gestrichen voll. Da verliert er lieber sein Erbe.

Überhaupt, kann er kaum glauben, was die junge Frau, ihm da angeblich anbietet: eine Ehe gegen viel Geld. Doch dann erkennt er, wenn er da tatsächlich vor sich hat, die Stiefschwester seines Todfeindes und er ändert seine Meinung.

Ich liebe Vernunftehe-Plots in Liebesromanen. Und als ich beim Stöbern über Laura Landons „Stille Rache“ gestolpert bin, habe ich mich dem Buch spontan gewidmet. Ich kann die Autorin bereits und war mir sicher, mit dieser Entscheidung kein Wagnis einzugehen. Tatsächlich hat mir der Roman gut gefallen.

Eine sehr schöne, sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte, mit spannenden Charakteren, deren Beweggründe nachvollziehbar dargestellt waren und ein schöner Erzählstil, der auch für die gute Übersetzungsarbeit spricht, machen das Buch zur wirklich empfehlenswerten Unterhaltung.

Da kann man eher mal über die zum Teil doch recht konstruiert wirkenden Geschichte hinwegsehen, zumindest ging es mir so. Sogar den manchmal etwas dick aufgetragene Reaktionen der Figuren war ich deswegen recht tolerant gegenüber. Dabei ist Simon viel mehr „Dramaqueen“, als die ausgeglichene und ruhige Jessica; was auch irgendwie amüsant zu lesen ist. Auch wenn die Autorin am Ende nicht widerstehen konnte, Jessica in eine dieser „too stupid to live“-Situationen zu schicken, die, meiner Meinung nach, so überhaupt nicht zu ihrem Charakter passen.

Kurz gefasst: Gekonnt geschriebene Liebesromanunterhaltung, mit interessanten Figuren, einem Vernunftehe-Plot und kleinen spannenden Twists.

Gelesen und rezensiert von Anke, im Januar 2020.