Rezensionen

Ankes Bewertung 03 05 Sterne.png

Alice Dowding ist die scheueste und zurückhaltendste der Freundinnen, die sich im „Peculiar Ladies‘ Book Club“ zusammengefunden haben, allesamt Mauerblümchen, die entschlossen sind, ihr Schicksal fortan selber in die Hand zu nehmen und etwas zu wagen. Alices Wagemut soll sie beweisen, in dem sie einen Mann, auf einem mondbeschienenen Balkon küsst; gar nicht so einfach, wenn weit und breit kein anziehender Galan in Sicht ist.

Hilfe bekommt Alice von Matilda, ebenfalls ein Mitglied der „Peculiar Ladies“, die ihren Bruder dazu überredet, Alices Aufgabe zu erfüllen.

Nathaniel Hunt ist zunächst alles andere als begeistert, doch für seine Schwester würde er alles tun, auch ihre Freundin küssen. Doch diese kurze Begegnung mit Alice wird für ihn schnell zu etwas sehr viel Bedeutenderem. Nate verliebt sich Hals über Kopf in die zarte Alice.

Alice kann es gar nicht fassen, dass ein so anziehender Mann sich für sie interessiert! Zudem ist sie in den Hoffnungen ihrer Eltern gefangen, die Stufen der Gesellschaft hochzusteigen und dafür ihre Tochter mit einem Mann aus einer „guten“ Familie zu verheiraten.

Grundsätzlich bin ich sehr angetan von der Idee der Serie, von ihren sympathischen Charakteren und dem angenehmen Erzählstil der Autorin. Und auch dieser 2. Teil der Serie, „To steal a Kiss“, passt sich da sehr gut ein. Leider ist dieser 2. Teil der „Girls who dare“-Serie für meinen Lese-Geschmack ein wenig zu unaufgeregt geraten.

Bis auf seinen abenteuerlichen und romantischen Beginn erzählt der Roman seine Geschichte ohne Höhen und Tiefen und ohne echte Überraschungen. Hält man, die Szenen der Side-Story zwischen Matilda und dem Marquess of Montagu einmal außen vor, die eine gewisse Intensität haben, so bleibt nur noch die Bedrohung von Alices Glück durch den „Bösewicht“ der Geschichte, doch selbst die hat am Ende nur wenig zu bieten und wirkt eher dünn und kraftlos.

Ich fand, dass ein wenig schade, denn Nate und Alice sind zwei wirklich sympathische Charaktere, die Geschichte ist vollgepackt mit sehr romantisch geschilderten Szenen und wirkt durch seine vielen Figuren angenehm belebt und sehr unterhaltsam.
Ich erkenne an, dass die Autorin vieles richtig macht und trifft damit auch meinen Lese-Nerv. Doch so ganz überzeugt, hat sie mich mit diesem Teil der Serie nicht.

Kurzgefasst: eine unaufgeregt erzählte, aber nichtsdestotrotz sehr romantische Liebesgeschichte.

Gelesen und rezensiert von Anke, im Dezember 2020.