Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Es ist schon faszinierend, obwohl ich aktuell eine ziemliche Abneigung gegen Reihen, besonders dieser Art, wie sie sich im YA/NA/AA-Bereich etabliert zu haben scheinen, entwickelt habe, so hat es doch Ruth Frances Long erneut geschafft mich in ihren Bann zu ziehen.

Ich denke, das liegt zunächst einmal in ihrem märchenhaften, für mich doch etwas ungewöhnlichen Schreibstil, der auf sehr geschickte Weise immer wieder „Lücken“ lässt, die ich als Leser aufgefordert bin zu füllen. Ich hoffe, ihr könnte verstehen was ich damit meine, da ich keine Ahnung habe, wie ich diese „Lesegefühl“ sonst andrücken könnte.

In zweiter Linie liegt meine Faszination in der Heldin des Buches. Izzy ist wirklich eine tolle und sehr spannende Figur. Allerdings schreibt die Autorin ihrer Hauptfigur, zu mein Eindruck, in diesem Teil eine Orientierungs- und Lustlosigkeit auf den Leib, die erneut für mich kein stimmiges Bild ergibt. Ähnliche Probleme hatte ich auch schon im 1. Teil.

Natürlich ist es nachvollziehbar, dass Izzy nach den Strapazen, seelischer und körperlicher Art eine Phase von „keinen Bock“ mehr durchmacht, doch das steht, für mein Nachempfinden, in unpassendem Gegensatz mit dem Kampfeswillen, der nach wie vor in Izzy schlummert und auch von der Autorin ausgeprägt dargestellt wird.

Hach ja, und dann ist da auch noch Jinx. Auch er ist eine wirklich interessante Figur. Doch ich finde, dass die Autorin hier zu sehr einen auf geheimnisvoll macht und es dem Leser unnötig schwer macht Jinx, als Charakter zu entdecken. So hatte ich nicht nur einmal im Laufe des Buches das Gefühl den Kerl gegen die Wand klatschen zu müssen. Aber okay, ich setze an dieser Stelle einfach mal darauf, dass er, bzw. die Autorin sehr gute Gründe für sein (für mich nicht nachvollziehbares) Verhalten hervorbringen wird.

Ach ja, und die Geschichte? Nun, die entwickelt sich gradlinig weiter und wird noch spannender. Hier hat mich die Autorin einmal mehr mit ihrer Fantasie, ihren Ausführungen und ihrem beherzten Griff in die Mythologie begeistert.

Mich erinnert die „Chroniken der Fae“ mehr und mehr an das von mir heiß geliebte „Die Meute der Morrigan“ von Pat O'Shea, was natürlich für mich auch einen guten Teil des Reizes ausmacht; insbesondere da sich Ruth Frances Long nicht hinter der grandiosen Pat zu verstecken braucht.

Kurz gefasst: In diesem 2. Teil der Serie trifft Highschool-Romanze auf Fantasy-Drama und schickt damit den Leser, wie vom Umschlag versprochen „Durch Himmel und Hölle“.