Rezensionen

Schnees Bewertung 04 Sterne.png

Ich bin kein großer Fan des Autorenpaares Iny Lorentz, aber die Romane über die ehemalige Wanderhure Marie habe ich gern gelesen. Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung der besagten Reihe, in der die Tochter von Marie und Michel, Trudi, die Hauptrolle einnehmen sollte.

Als das Buch nun endlich erschien, machte ich mich auf, um das neue Abenteuer der Familie zu lesen. Enttäuscht wurde ich nicht, die Ideen des Autorenpaares wurden gut umgesetzt und spannend geschrieben. Historische Details hinterlassen das Gefühl, dass Iny Lorentz sehr gut recherchiert hat.

Ich würde nicht sagen, dass die Wanderhure-Reihe anspruchsvolle historische Romane sind, denn in erster Linie sind die Bücher unterhaltsam und leichte Kost für den Leser der gute Geschichten mit historischen Hintergrund schätzt und sich gern hinein ziehen lässt in eine farbenprächtige Bilderwelt voller Überraschungen.

Nach dem ersten Band „Die Wanderhure“ ist „Die Tochter der Wanderhure“ der beste Roman der Reihe, das liegt nicht zuletzt daran, dass der Leser nach der unsagbar schönen Marie nun eine Heldin präsentiert bekommt, die nicht durch ihre einzigartige Schönheit, sondern vielmehr durch ich ihre erlebte Geschichte brilliert. Wer also langsam die Lust verloren hat, Lobgesänge auf Maries Schönheit zu lesen, kann hier wieder unbesorgt zugreifen und die Weiterentwicklung der Romanreihe genießen.

Etwas schade fand ich, dass ich als Leserin oft das Gefühl hatte, durch das Geschehen gehetzt zu werden. Zu viele Handlungsstränge die nicht immer befriedigend bearbeitet wurden, ließen mich denken, dass es manchmal wirklich besser ist wenn sich der Autor auf das Wesentliche konzentriert und dieses dann sorgfältig ausarbeitet.

Insgesamt ein solider Unterhaltungsroman, der den einen oder anderen Leser sicher viel Freude bereiten wird!