Rezensionen

Chris' Bewertung 05 Sterne.png

Endlich wieder ein Uhu sein – das ist es, was sich die Online-Journalistin und Bloggerin Jussy wünscht. Und sie gerät unter Druck. Schließlich ist sie zur Hochzeit ihrer Cousine eingeladen und möchte eine gute Figur machen. Allerdings kämpft Jussy mit ihrem Gewicht und quält sich in Miederunterwäsche um auch nur ansatzweise in ihre Klamotten zu passen. Was also tun? Eine Diät muss her. Allerdings ist der Erfolg noch nicht absehbar ….

Während Jussy sich also einer strikten Diät unterwirft, lernt sie über ihren Blog Ben kennen. Einen charmanten Mann, mit dem sie einen regen Kommentar- und später Mailaustausch beginnt. Und plötzlich beginnen sich in Jussys Bauch Schmetterlinge bemerkbar zu machen. Kein so gutes Gefühl für die übergewichtige Jussy, die sich für ihr Gewicht und ihr Äußeres schämt. Dennoch stimmt sie einem Date zu. Erst läuft es gut, dann läuft alles aus dem Ruder und irgendwie endet der Abend in einem Fiasko. Doch was noch schlimmer ist …. Jussy fühlt sich in ihrer Meinung bezüglich Männer, dicken Frauen und Unmöglichkeiten bestätigt. Doch ist Ben tatsächlich so ein Bruder Leichtfuss?

Die Kurzgeschichte von Kirstie Papers ist so realistisch aus dem (meinem) Leben gegriffen, dass ich einerseits fasziniert, dann wieder schockiert, aber auch belustigt war. Für alle schlanken Menschen sei erklärt, dass für Übergewichtige ein Uhu ein sehr wichtiges Symbol ist … heißt soviel wie Unter HUndert (Kilo)! Und wer will schon über hundert Kilo auf die Waage bringen? Außer er ist Bodybilder oder Preisboxer!

Jussys Weg zum Traumgewicht ist steinig, wird jedoch von der Autorin höchst amüsant beschrieben. Dennoch spart Kirstie Papers auch nicht mit nachdenklichen Momenten und Leserinnen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, könnten das geschriebene Wort durchaus mit dem eigenen Leben vergleichen. Ich fand es großartig, dass Jussy die Kurve dann doch noch kriegt und auch der charmante und hübsche Ben nicht der strahlende Held ist. Ja, auch Ben ist nicht ganz makellos und hat ein kleines, schmutziges Geheimnis.

Man leidet mit Jussy mit, ärgert sich über ihre Pedanterie und muss sich doch dann (als Betroffene) selbst an der Nase fassen und sich über die eigenen schwachsinnigen Ideen wundern. Ein Pluspunkt des Buches ist, dass Jussy nicht zum Klappergestell mutiert und somit den etwas üppigeren Leserinnen ein völlig falsches Bild vermittelt. Bravo, Kirstie Papers!

Kurz gefasst: Ein eine echte Leseüberraschung, die mit einem eingängigen Schreibstil und einem gefälligen Plot punktet.