Rezensionen

Tinas Bewertung 05 Sterne.png

Hebammen so sagt man, sind "weise Frauen", die helfen das Leben auf die Welt zu bringen. Aber sie erleben auch Momente, in denen Trauer und Wut, aber auch Mutlosigkeit, die Frauen zu Überlegungen bringen, die es in sich haben und dadurch viele Menschen in große Gefahr bringen.

Zu Ostfriesland gehört die Gelassenheit, Tee mit Kluntjes, die Schafe und der Deich, aber auch alle lieben "Spinnradfreunde", die man schon aus "Rosenmord", einem anderen Teil der "Ostfrieslandkrimi"-Serie kennt.
Und genau darüber schreibt Susanne Ptak, wie kaum eine andere. Sie versteht es aber auch die Polizei und die neugierigen "Spinnradfreunde" einzubinden. Und dem Leser ihre Figuren näher zu bringen und auch neue interessante Mitspieler vorzustellen.

In "Hebammenmord" wird einen Fall erzählt, der es wahrlich in sich hat.
Neben dem Krimianteil, ist da aber auch noch ein tiefer gehender Anteil, der den Leser zum Nachdenken bringt, in welche Situation man geraten kann, wenn man schwach wird - ist oder sich in einer Notsituation befindet.

Bis zum Schluss rätselt man, wer der Mörder ist und vor allem warum? Spannend und zugleich erschreckend zu lesen war, zu welchen Handlungen man in der Lage ist, wenn der Druck von außen zu groß, und man sich erst sehr viel später über die Lage bewusst wird, in die man sich hineinmanövriert hat.

Kurz gefasst: "Für ein Tässchen Tee hat man immer Zeit", das ist ein eisernes Gesetz in Ostfriesland. Aber vielleicht sollte man zu diesem Krimi lieber eine Tasse Schokolade nach einem Rezept von Nico genießen; das Rezept dazu findet sich übrigens im Anschluss an die Geschichte. Ein spannender Ostfriesland-Krimi! Absolut empfehlenswert.