Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Nachdem ihr Bruder, Trevor Merryweather, den Earl of Angelstone um ihrer Ehre willen (der verrufene Gentleman hatte sie um einen Tanz gebeten) zum Duell herausgefordert, hat Prudence nur eines im Sinn, nämlich den Earl aufzusuchen und ihn von einer Entschuldigung seinerseits zu überzeugen.

Tatsächlich lässt sich Sebastian Fleedwood von Prudence überreden. Für Prudence ist das nicht sonderlich überraschend, steht doch außer Frage, dass der Earl of Angelstone der ältere, klügere und erfahrenere Mann ist.

Allerdings denkt weder Prudence Bruder noch die Gesellschaft so. Für sie alle ist klar, dass Sebastian sich mit Prudence lediglich seine Langeweile vertreiben will. Schließlich ist er dafür bekannt, genauso auch mit seinen Verwandten zu spielen.

Wie auch immer, Prudence sieht sich keineswegs in ihre Ehre keineswegs angegriffen, im Gegenteil, sie ist bereits ein bisschen in den Earl verliebt. Doch noch mehr reizt sie die Tatsache, dass der Earl heimlichen Ermittlungen nachzugehen scheint, die ihrem Hobby, der wissenschaftlich-fundierten Gespensterjagd, nicht unähnlich ist.

Das, und Prudence nachdrückliches Bestreben, dass die Gesellschaft Sebastian endlich als treusorgendes Familienoberhaupt anerkennt, welches er in ihren Augen ist, führt am Ende dazu, dass der Earl die Verlobung mit Prudence bekannt geben muss. Wobei von Widerwillen in seinem Fall keine Spur zu finden ist, vielmehr ist er längst von Prudence bezaubert.

Im Zuge meines Re-Readings der Bücher der Autorin habe ich mich auch ihrem „Gefährliche Küsse“ gewidmet. Und auch wenn ich der Geschichte vor langer Zeit 5 begeisterte Punkte verliehen habe, und seine lustigen Wortgefechte und ihre wunderbare und quicklebendige Heldin gelobt habe, so konnte ich mich doch an die Geschichte nicht mehr erinnern.

Das alles kam zwar beim Lesen schnell zurück, nur meine Erinnerung an den Helden der Geschichte, blieb wohl zurück. Nicht anders ist es zu erklären, dass er mich mit seinem doch sehr verbohrten, sturen und damit eher unsympathischen Wesen so sehr genervt hat, dass ich dem Buch die vormalig vergebenen 5 Punkte nicht mehr bestätigen konnte.

Verstärkt wurde dieser Eindruck durch das grenzenlose, aber doch auch recht blinde und etwas zu naive Vertrauen von Prudence in Sebastian. Was umso bedauerlicher war, weil ich diese Geister-vernarrte Heldin wirklich sehr mag.

Nichtsdestotrotz ist „Gefährliche Küsse“ ein unterhaltsamer Liebesroman, ganz nach Art der Autorin, und allein deswegen auch zum immer wieder Lesen geeignet. Für die Leser, die die Autorin neu für sich entdecken möchten, würde ich jedoch lieber einen anderen Einstieg empfehlen.

Kurzgefasst: eine, ein wenig zu vertrauensselige Heldin und ein, ein wenig zu verbohrter Held, darüber hinaus jedoch beste Amanda Quick-Unterhaltung.

Vormals 5 Punkte, heute 4 Punkte.

Re-read und Rezension überarbeitet im September 2023.

Susannes Bewertung 05 Sterne.png

Eines Nachts sucht Prudence ‚Prue‘ Merryweather den Earl of Angelstone auf, um diesen zu überreden, sich bei Prues Bruder Trevor zu entschuldigen. Trevor hatte Angelstone zum Duell herausgefordert, weil dieser verrufene Gentleman mit Prue getanzt hatte. Aber Prue sieht das nicht so. Sie hält ihre Ehre keinesfalls für angegriffen. Angelstone ist nach einigem Überlegen einverstanden, möchte aber im Gegenzug einen Gefallen von Prue.

Prue hat ein Hobby, sie geht gerne auf Gespensterjagd. Als sie feststellt, dass Sebastian heimlichen Ermittlungen nachgeht, folgt sie ihm heimlich. So treffen sie sich im Schlafzimmer der Hausherrin und werden natürlich prompt vom Hausherr gestellt. Prue ist überzeugt, dass sie Sebastian aus dieser Situation heraushelfen muss. Es bleibt ihnen nichts übrig, als ihre Verlobung bekannt zugeben.

Prue ist erfreut, nun mit Sebastian auf die Mörderjagd zu gehen. Doch dieser ist alles andere als begeistert, er wollte doch nur seine Fälle mit ihr besprechen. Er hatte aber niemals daran gedacht, Prue auch wirklich mitzunehmen. Doch Prue hat andere Vorstellungen, vor allem als Sebastian bei einem ihrer Fälle auftaucht. Dann werden Sebastian und Prue zu einer Wochenendparty eingeladen, die es in sich hat.

Prue ist intelligent, leidenschaftlich und integer. Sie ist ein „Original“ und eckt dadurch in der Gesellschaft oft an. Sie weiß sich aber durchzusetzen. Schon alleine dadurch, wenn sie wieder einmal auf Geisterjagd ist.

Sebastian gilt als der gefallen Engel und ist ein verrufener Gentleman. Er langweilt sich schnell und pflegt ein heimliches Hobby.

Dies war mein erster Amanda Quick Roman und ist immer noch einer meiner Lieblingsromane. Ich liebe die witzigen Wortgefechte, die sich die Helden des Buches liefern. Amanda Quicks Held ist stur, verbohrt und weiß immer alles besser. Ihm gegenüber steht eine manchmal vielleicht etwas naive, aber wundervolle Heldin, die doch auch eigenständig ist und es versteht, ihren Kopf durchzusetzen, egal was der Held möchte.

Kurz gefasst: Ein Original, die dem gefallenen Engel lehrt, was Liebe ist. Ein wundervoller Romance mit einem interessanten Suspence-Aspekt.